Ruhe ist die erste Welpenpflicht !

Autorin: Angelika Bodein

Ein Welpe braucht viel Ruhe und Schlaf, am Tag ca. 22 Stunden.

Aber das weiß der Welpe nicht!

Wenn der Zwerg bei dir einzieht, sucht er ständig Aufmerksamkeit und fordert zum Spielen auf. Und das klappt auch meistens, weil der Kleine so süß ist.

Versuche auf keinen Fall, den Welpen müde zu spielen. Das klappt nicht! Im Gegenteil, irgendwann ist der Kleine völlig überdreht. Das ist wie bei einem kleinen Kind, es quengelt und kommt nicht mehr runter.

Für Ruhe sorgen

Gerade nach dem Spaziergang, dem Besuch der Hundeschule oder einem Stadtbesuch braucht der Welpe Ruhe, um das Neue und Aufregende zu verarbeiten – Lernen findet in der Ruhe statt.

Der Welpe sollte im Haus deshalb verschiedene Rückzugsmöglichkeiten haben. Und die Kinder sollten lernen, den Welpen in Ruhe zu lassen, wenn er in seinem Körbchen oder seiner Box zum Schlafen liegt.

Kurze Spaziergänge

Welpen brauchen keine langen Spaziergänge – im Gegenteil.  Als Faustregel gilt: Alter in Wochen = Minuten des Spaziergangs. Ein 10 Wochen alter Welpe sollte also nicht mehr als 10 Minuten spazieren gehen.

Konditionierte Entspannung

Baue ein Entspannungssignal auf. Das bedeutet, dass der Hund „lernt“, auf Signal runterzufahren.

Das Entspannungssignal kann passiv und aktiv aufgebaut werden. Wie das geht, hat Anni in ihrem Artikel sehr schön beschrieben. Ich übernehme ihre Erklärungen hier leicht abgewandelt.

Aktiver Aufbau

Der aktive Aufbau besteht aus einer Verknüpfung eines Signals (“Eaaaasyyy”) mit Berührungen, die den Hund entspannen. Man sagt also zuerst das Signal, wartet einen kurzen Moment ab und krault, massiert und streichelt den Hund dann. Nach einer kurzen Massagepause wiederholt man das Signal, wartet wiederum kurz ab und beginnt erneut, den Hund zu streicheln. Durch die Massage wird der Oxytocin (“Kuschelhormon”)-Spiegel erhöht.

Der aktive Aufbau der konditionierten Entspannung bietet sich nur für Hunde an, die sich gerne anfassen lassen und sich dabei entspannen.

Passiver Aufbau

Beim passiven Aufbau wird ein bestimmtes “Signal” immer dann präsentiert, wenn der Hund von sich aus entspanntes Verhalten zeigt, sich also hinlegt oder eindöst.

Das Signal kann ein Wort (“Schlaaaafen”, “Eaaaasyyy” o. Ä.), ein Geruch, eine bestimmte Decke, die man zum Hund legt oder ein Tuch (evtl. mit Duft), das man dem Hund anlegt, sein. Natürlich lassen sich auch mehrere dieser Signale verknüpfen.

Entspannungssignal einsetzen

Nach einigen Tagen/Wochen ist das konditionierte Entspannungssignal einsatzbereit – es kann in Situationen genutzt werden, die für den Welpen sehr aufregend sind (Hundebegegnungen, Katzensichtung, Wildwechsel).

Das Entspannungssignal macht den Welpen wieder ansprechbar und wirkt auch auf der emotionalen Ebene.

Entspannungssignal aufladen

Wichtig ist, dass das Entspannungssignal sehr regelmäßig “aufgeladen” wird – und nicht nur in stressigen Situationen genutzt wird, da es dann schlimmstenfalls nur noch mit Erregung verknüpft ist.

Aber das Aufladen geht ja nebenher, braucht also keine zusätzliche Zeit. Ein “Eaaasyyyy” lässt sich allerbestens murmeln, während man entspannt mit dem Hund auf dem Sofa liegt und ein Buch liest.

Quelle: „HUNDE DENKEN Markertraining“