Die 10 Gebote eines Hundes

§ 1 Ein Leben dauert 10 bis 15 Jahre. Jede Trennung von Dir wird für mich Leiden bedeuten. Denke daran, eh Du mich anschaffst.

§ 2 Gib mir Zeit zu verstehen, was Du von mir verlangst.

§ 3 Setze Vertrauen in mich – ich lebe davon.

§ 4 Zürne mir nie lange und sperre mich zur Strafe nicht ein!! Du hast Freunde, Deine Arbeit, Dein Vergnügen – ich habe nur Dich.

§ 5 Sprich manchmal mit mir. Wenn ich auch deine Worte nicht ganz verstehe, so doch die Stimme, die sich an mich wendet.

§ 6 Wisse: Wie immer an mir gehandelt wird – ich vergesse nie.

§ 7 Denke ehe du mich schlägst, dass meine Kiefer mit Leichtigkeit deine Knochen zerquetschen könnten, dass ich aber keinen Gebrauch davon mache.

§ 8 Ehe du mich bei der Arbeit unwillig schiltst, bedenke: vielleicht plagt mich ungeeignetes Futter, vielleicht war ich zu lange in der Sonne, bin krank, alt oder habe ein verbrauchtes Herz.

§ 9 Kümmere dich um mich, wenn ich alt werde – auch Du wirst es einmal sein.

§ 10 Sage nie „Ich kann so etwas nicht sehen“ oder „Es soll in meiner Abwesenheit geschehen“.

Denn alles ist leichter für mich an deiner Seite!

Gefunden in den weiten des WWW

Ich weiß nicht mehr viel von dem Ort, wo ich geboren bin.

Es war eng und dunkel, und nie spielte ein Mensch mit uns.

Ich erinnere mich noch an Mama und ihr weiches Fell, aber sie war oft krank und sehr dünn. Sie hatte nur sehr wenig Milch für mich und meine Brüder und Schwestern.

Die meisten von ihnen waren plötzlich gestorben. Als sie mich von meiner Mutter wegnahmen, hatte ich furchtbare Angst und war so traurig. Meine Milchzähne waren kaum durchgestoßen und ich hätte meine Mama doch noch so sehr gebraucht. Arme Mama, es ging ihr so schlecht.

Die Menschen sagten, dass sie jetzt endlich Geld wollten, und dass das Geschrei meiner Schwester und mir ihnen auf die Nerven ging. So wurden wir eines Tages in eine Kiste verladen und fortgebracht. Wir kuschelten uns aneinander und fühlten wie wir beide zitterten, ohnmächtig vor Angst. Niemand kam um uns zu trösten.

All diese seltsamen Geräusche und erst noch die Gerüche. Wir sind in einem „Petshop“, in dem es viele verschiedene Tiere gibt.

Einige miauen, andere piepsen, einige pfeifen. Wir hören auch das Wimmern von anderen Welpen.

Meine Schwester und ich drücken uns eng zusammen, in dem kleinen Käfig.

Manchmal kommen Menschen uns anschauen, oft sehr kleine Menschen, die sehr fröhlich aussehen, als wollten sie mit uns spielen.

Tag für Tag verbringen wir in diesem kleinen Käfig.

Manchmal packt uns jemand, hebt uns hoch um uns zu begutachten.

Einige sind freundlich und streicheln uns, andere sind grob und tun uns weh.

Oft hören wir sie sagen „Oh, sind die süß, ich will eines“, aber dann gehen die Leute wieder fort.

Letzte Nacht ist meine Schwester gestorben. Ich habe meinen Kopf an ihr weiches Fell gelegt und gespürt, wie ihr Leben aus dem dünnen Körperchen gewichen ist.

Als sie sie am nächsten Morgen aus dem Käfig nehmen, sagen sie, sie sei krank gewesen und ich sollte verbilligt abgegeben werden, damit ich bald wegkomme.

Niemand beachtet mein leises Weinen, als mein Schwesterchen weggeworfen wird.

Heute ist eine Familie gekommen und hat mich gekauft! Jetzt wird alles gut!

Es sind sehr nette Leute, die sich tatsächlich für MICH entschieden haben.

Sie haben gutes Futter und einen schönen Napf dabei und das kleine Mädchen trägt mich ganz zärtlich auf den Armen. Ihr Vater und ihre Mutter sagen, ich sei ein ganz süßes und braves Hündchen.

Ich heiße jetzt Lea.

Ich darf meine Familie sogar abschlabbern, das ist wunderbar. Sie lehren mich freundlich, was ich tun darf und was nicht, passen auf mich auf, geben mir herrliches Essen und viel, viel Liebe. Nichts will ich mehr als diesen wunderbaren Menschen gefallen, und nichts ist schöner als mit dem kleinen Mädchen herumzutollen und zu spielen. Erster Besuch beim Tierarzt. Es war ein seltsamer Ort, mir schauderte.

Ich bekam einige Spritzen. Meine beste Freundin, das kleine Mädchen, hielt mich sanft und sagte es wäre Ok. Dann entspannte ich mich. Der Tierarzt schien meinen geliebten Menschen traurige Worte zu sagen, sie sahen ganz bestürzt aus.

Ich hörte etwas von schweren Mängeln und von Dysplasie E und von Herz zwei. Er sprach von wilden Züchtern und dass meine Eltern nie gesundheitlich getestet worden seien. Ich habe nichts davon begriffen, aber es war furchtbar, meine Familie so traurig zu sehen. Jetzt bin ich sechs Monate alt. Meine gleichaltrigen Artgenossen sind wild und stark, aber mir tut jede Bewegung schrecklich weh. Die Schmerzen gehen nie weg. Außerdem kriege ich gleich Atemnot, wenn ich nur ein wenig mit dem kleinen Mädchen spielen will.

Ich möchte so gerne ein kräftiger Hund sein, aber ich schaffe es einfach nicht.

Vater und Mutter sprechen über mich. Es bricht mir das Herz, alle so traurig zu sehen.

In der Zwischenzeit war ich oft beim Tierarzt und immer hieß es „genetisch“ und „nichts machen“. Ich möchte draußen in der Sonne mit meiner Familie spielen, möchte rennen und hüpfen.

Es geht nicht Letzte Nacht war es schlimmer als eh und je. Ich könnt nicht einmal aufstehen um zu trinken und nur noch schreien vor Schmerz. Sie tragen mich ins Auto. Alle Weinen. Sie sind so seltsam, was ist los?

War ich Böse? Sind sie am Ende böse auf mich?

Nein, nein sie liebkosen mich ja so zärtlich. Ach wenn nur diese Schmerzen aufhörten! Ich kann nicht mal die Tränen vom Gesicht des kleinen Mädchens ablecken aber wenigstens

erreiche ich seine Hand. Der Tisch beim Tierarzt ist kalt.

Ich habe Angst. Die Menschen weinen in mein Fell, ich fühle, wie sehr sie mich lieben. Mit Mühe schaffe ich es ihre Hand zu lecken.

Der Tierarzt nimmt sich heute viel Zeit und ist sehr freundlich, und ich empfinde etwas weniger Schmerzen.

Das kleine Mädchen hält mich ganz sanft, ein kleiner Stich… Gott sei Dank, der Schmerz geht zurück. Ich fühle tiefen Frieden und Dankbarkeit.

Ein Traum:

Ich sehe meine Mama, meine Brüder und Schwestern auf einer grünen Wiese.

Sie rufen mir zu, dass es dort keine Schmerzen gibt, nur Frieden und Glück.

So sage ich meiner Menschenfamilie Aufwidersehen auf die einzige mir mögliche Weise:

mit einem sanften Wedeln und einem kleinen Schnüffeln

Viele glückliche Jahre wollte ich mit euch verbringen, es hat nicht sein sollen.

Stattdessen habe ich euch so viel Kummer gemacht.

Es tut mir leid, ich war nur eine Händlerware.

Lea

 

Die Regenbogenbrücke

Es heißt, es gibt eine Brücke zur anderen Welt.

Eine Brücke, welche das Dieseits mit dem Jenseits verbindet.

Wegen ihrer vielen Farben wird sie die Regenbogenbrücke genannt.

Auf der anderen Seite der Brücke liegt ein wunderbares Land mit Wiesen, Hügeln und saftigem Gras. Wenn auf unserer Welt ein Tier stirbt, welches von einem Menschen geliebt wurde und welches selber diesen Menschen liebte, dieses Tier wird an diesen Ort gehen und zusammen mit vielen, vielen anderen Tieren am Fuße der Regenbogenbrücke auf seinen geliebten Menschen warten.

Dort gibt es Wasser und Nahrung im Überfluß, die Sonne scheint immer und unsere Freunde fühlen sich wohl.

Alle Tiere, die alt waren, sind wieder jung; Tiere, die krank waren, sind wieder gesund. Diejenigen, welche verletzt oder verkrüppelt waren, sind wieder wohlauf, so wie wir sie aus unseren Träumen vergangener Zeiten kennen.

Die Tiere sind glücklich und zufrieden, sie rennen den ganzen Tag herum und spielen miteinander. Und doch ist da tief in ihnen eine Sehnsucht: Sie alle vermissen ihren Menschen, den sie auf der Erde so geliebt haben und den sie im anderen Leben zurücklassen mußten.

Und so spielen sie und warten, denn sie wissen, für jedes Tier wird der Tag kommen, der eine Tag, an dem es seinen geliebten Menschen wiedersehen wird. Und dann, eines Tages, ist es soweit: Das Tier hält plötzlich inne und sieht auf.

Die Nase bebt, die Ohren stellen sich auf und es schaut mit leuchtenden Augen erwartungsvoll und zitternd in die Ferne. Und jetzt löst sich das Tier, Dein Tier, von seinen Spielkameraden. Es läuft, rennt, schneller und schneller über die grünen Wiesen. Du siehst es auf Dich zukommen, und Du und Dein geliebtes Tier, ihr trefft Euch freudig wieder auf der Regenbogenbrücke.

Du nimmst Dein Tier in Deine Arme und hältst es fest. Dein Gesicht wird geküßt, wieder und wieder und Du schaust endlich wieder in die Augen Deines geliebten Tieres, das so lange aus Deinem Leben verschwunden war, aber niemals aus Deinem Herzen.

Dann überschreitet ihr zusammen die Regenbogenbrücke und ihr werdet nie wieder voneinander getrennt sein…

(Übersetzung aus dem Buch von Paul C. Dahm „The Rainbow Bridge“.)

Mein Hund

Er ist mein drittes Auge, das über die Wolken blickt,
mein drittes Ohr, das über die Winde lauscht.
Er ist der Teil von mir, der sich bis zum Meer erstreckt.
Wie er sich an meine Beine lehnt,
beim leisesten Lächeln mit dem Schwanz wedelt,
seinen Schmerz zeigt, wenn ich ohne ihn ausgehe,
all das sagt mir tausendmal,
dass ich der einzige Grund seines Daseins bin.

Habe ich Unrecht, verzeiht er mir mit Wonne.
Bin ich wütend, bringt er mich zu lachen.
Bin ich glücklich, wird er vor Freude fast verrückt.
Mache ich mich zum Narren, sieht er darüber hinweg.
Gelingt mir etwas, lobt er mich.

Ohne ihn bin ich ein Mensch unter vielen.
Mit ihm bin ich stark.
Er ist die Treue selbst.
Er lehrt mich die Bedeutung der Hingabe.
Durch ihn erfahre ich seelischen Trost und inneren Frieden.
Er lehrt mich verstehen, wo vorher meine Ignoranz war.

Sein Kopf auf meinem Knie heilt meine menschlichen Schmerzen.
Seine Gegenwart schützt mich vor Dunkelheit und Unbekanntem.
Er versprach auf mich zu warten, wann und wo auch immer,
denn ich könnte ihn ja brauchen.
Und ich brauche ihn – wie schon immer.

Er ist eben mein Hund.

Was ist ein Züchter?

Ein Züchter ist jemand, dem durstet es nach Wissen und doch weiß er, dass er nie alles wissen wird. Er ringt mit Entscheidungen zwischen Vernunft, Herz u. Verpflichtung.

Ein Züchter opfert persönliche Interessen, Finanzen, Zeit, Freundschaften, kostbare Möbel und wertvolle Teppiche. Er tauscht eine Luxusreise gegen eine Ausstellung und das Erleben seines Rudels.

Ein Züchter verbringt Stunden ohne Schlaf   – aber nie ohne Kaffee –  um eine Paarung zu planen, oder mit Anspannung auf die bevorstehende Geburt zu warten und hinterher über jedes Niesen, Krabbeln und Quietschen zu wachen.

Ein Züchter verzichtet auf ein Galadinner, eine ach so tolle und „wichtige“ Ausstellung usw., weil eine Geburt bevorsteht, oder die Welpen um 8 Uhr gefüttert werden müssen. Er übersieht die Geburtsflüssigkeit, setzt seinen Mund auf den schwachen Welpen, um im wahrsten Sinne des Wortes dem hilflosen Neugeborenen das Leben einzuhauchen – denn er ist die Verwirklichung seiner Träume.

Der Schoß des Züchters ist ein großartiger Platz, auf dem Generationen von stolzen und edlen Hunden die mehr als „schön sein“ können, schlummern.

Des Züchters Hände sind stark, fest und oft schmutzig und doch wiederum sensibel für das Stupsen einer kleinen nassen Welpennase.

Des Züchters Rücken und Knie schmerzen gewöhnlich vom Bücken über die Wurfkiste und vom Hocken vor ihr. Doch sind sie stark genug, seine Hunde und dessen Nachwuchs auf der Ausstellung zu führen und sie entsprechend zu trainieren.

Der Rücken des Züchters ist oft krumm und buckelig von der Niedertracht mancher Mitmenschen, die meinen über seine Hunde und ihn Lügen verbreiten zu müssen, und doch ist er breit und stark genug, tausende solcher Lügen mit einem stolzen Lächeln zu ertragen.

Die Arme eines Züchters sind stark genug, gleichzeitig zu wischen, einen Arm voller Welpen zu tragen und eine Hand dem Anfänger zu leihen.

Die Ohren des Züchters sind seltsame Gebilde; manchmal rot vom Gerede, manchmal flach vom Telefonhörer, manchmal taub von Kritik und dann wieder hellhörig für das Winseln eines kranken Welpens.

Die Augen des Züchters sind trübe vom studieren der Ahnentafeln, manchmal blind gegenüber den Fehlern anderer und doch so scharf in der Wahrnehmung der eigenen Fehler. Sie sind immer auf der Suche nach der perfekten Spezies.

Das Gehirn des Züchters ist manchmal getrübt vor Gesichtern und doch kann es eine Ahnentafel oder Geschichten über seine geliebten Hunde und Welpen schneller wiedergeben als ein Computer. Es steckt so voller Wissen, dass er jederzeit auch anderen großzügig zur Verfügung stellt.

Des Züchters Herz ist oft gebrochen, aber immer voller Hoffnung – und es sitzt am rechten Fleck.

Oh ja – es gibt solche Züchter, und es gibt auch Züchter ……….. doch das ist ein anderes Thema!

Autor unbekannt

Einer bleibt selten allein!

Du willst also ausstellen, das ist aber gefährlich,

es bleibt nicht bei einem Hund, sei doch mal ehrlich!

Einer ist gar nichts, ein Zweiter muss her.

Ein Dritter ist einfach, ein Vierter nicht schwer.

Ein Fünfter erfreut dich, mit`nem sechsten wird`s gehn.

Ein Haus voller Hunde macht`s Leben erst schön!

Warum nicht noch einen, du traust dich, nicht wahr?

Sie sind wirklich ganz einfach, aber mein Gott, das Haar!

Ein Hund auf dem Sofa, ein anderer im Bett!

Hungrige Mäuler in der Küche, das findest du nett?

Sie hören auf `s Wort und sind gar kein Problem!

Auch wenn`s noch einer mehr ist, wird es immer noch gehn.

Die Möbel sind staubig, die Fenster nicht klar,

der Boden ist schmutzig, das Sofa voll Haar.

Es leidet der Haushalt, man nimmt`s kaum noch wahr,

die Nasenabdrücke und überall Haar!

So suchen wir Platz, der neue Welpe ist top!

Wir finden schon Zeit für Besen und Mop!

Es gibt kaum ein Limit, dem Himmel sei Dank!

Ihre Zahl zu verringern-der Gedanke macht krank!

Jeder ist anders, du weißt wer da bellt.

Das Futter ist teuer, der Tierarzt kriegt Geld!

Die Familie bleibt weg, Freunde lassen dich in Ruh`,

du siehst nur andere Hundeleute, die genauso leben wie du!

Die Blumen sind tot, der Rasen ist hin,

doch am Wochenende hast du anderes im Sinn.

Mann meldet und reist, so ist der Trott,

dazu die Hundesteuer, bald bist du bankrott!

Ist es das wert, was machst du da bloß?

Doch dann kommt dein Liebling und springt auf den Schoss!

Sein Blick wärmt dein Herz, und um nichts in der Welt

gäbst du auch einen nur her, was bedeutet schon Geld?

Egal ob für Zucht, für Show oder Spaß,

für jeden gibt`s Platz jeder dient zu irgendwas!

Die Winter sind mühsam, mal nass und mal rau.

Die Hunde sind schmutzig, und du bist ganz blau!

Manche Abende sind grässlich, manchmal schreist du im Haus,

denn die Hunde auf dem Sofa, sie wollen nicht raus!

Die Hunde, die Shows, das Reisen, die Sorgen,

die Arbeit, die Spannung, die Gedanken an morgen!

Es muss wohl was wert sein, und es muss dir was geben,

denn sie lieben dich alle, die Hunde in deinem Leben!

Alles hat sich verändert, nichts ist mehr gleich!

Du liebst deine Hunde, und deine Seele ist reich!

Aus dem Englischen, Autor unbekannt.

Deutscher Reim von Klaus-J. Hornig

Akira

Am Rand des Waldes, eine Wölfin steht …
Akira – die silberne Wölfin wird sie genannt.
Ein trauriges Heulen durchdringt die Nacht.
Sie hat verloren ihren Gefährten, beim letzten großen Kampf.
Klagend man ihre Rufe hört.
Traurig zieht sie nun umher.
Einsam sie nun die Wege geht.
Manche Menschen mit Herz zünden ihr eine Kerze an und legen Futter vor die Tür.
Die kleinen Gesten sollen ihr zeigen, wir alle fühlen mit Dir.
Doch nie wieder wird man hören die Antwort von Shadow-Wolf.

Nur manchmal … vielleicht, wenn leise singt der Wind.

Der richtige Himmel

Ein alter Mann und sein Hund liefen eine unbefestigte Straße mit Zäunen an beiden Seiten entlang. In einem der Zäune war ein Tor. Sie blickten hinein und sahen eine schöne Landschaft mit Wiesen und Wäldern. Es war genau das, was ein Hund, der gerne lebt, und sein Herrchen sich vorstellen. Aber neben dem Tor stand ein Schild: ”kein Durchgang“ und so gingen sie weiter.

Sie kamen schließlich zu einem schönen Tor, in dem ein in weiß gekleideter Mann stand. ”Willkommen im Himmel!“ sagte er. Der alte Mann war glücklich und wollte mit seinem Hund durch das Tor gehen. Der Torwärter hielt ihn auf: „Zutritt von Hunden ist nicht erlaubt, tut mir leid, aber er kann nicht mit reinkommen.“ ”Was ist denn das für ein Himmel, der Hunden den Zutritt verwehrt? Wenn er nicht mit kann, bleibe ich mit ihm draußen. Sein ganzes Leben lang war er mein treuer Begleiter. Ich werde ihn jetzt nicht verlassen.“

“Machen sie es, wie sie meinen, aber ich warne sie, der Teufel befindet sich auch auf diesem Weg und er wird versuchen, sie mit schönen Worten in sein Reich zu locken. Er wird ihnen alles versprechen, aber der Hund wird auch nicht mit dürfen. Wenn Sie den Hund nicht zurücklassen, werden Sie für alle Ewigkeit auf dieser Straße bleiben müssen.“

Trotz dieser Aussichten ging der Mann mit seinem Hund weiter. Sie kamen zu einem verfallenen Zaun mit einer Lücke darin, es war kein Tor, nur so etwas wie ein Loch im Zaun. Ein anderer alter Mann stand dort.

”Entschuldigen sie bitte, mein Hund und ich sind ziemlich müde, dürfen wir reinkommen und ein bisschen im Schatten sitzen?“ ”Natürlich unter dem Baum dort finden sie kaltes Wasser. Machen sie es sich gemütlich.“ ”Kann ich denn meinem Hund mit hierein nehmen? Der Mann dahinten sagte, Hunde wären hier nirgends erlaubt.“

”Würden Sie denn hereinkommen, wenn sie ihren Hund draußen lassen müssten?“, ”Nein, das würde ich nicht und das ist auch der Grund, warum wir nicht in den Himmel gegangen sind. Wir werden für alle Ewigkeit auf dieser Straße bleiben. Ein Glas kaltes Wasser und etwas Schatten würden für´s Erste reichen. Aber ich werde nicht reinkommen, wenn mein Kamerad nicht mit hinein kann, das steht fest.“

Der Mann hinter dem Zaun lachte und sagte: ”Willkommen im Himmel!“ ”Was, Sie meinen, das hier ist der Himmel? Und Hunde SIND erlaubt? Wie kann es sein, dass der da unten an der Straße sagte, sie wären es nicht?“ ” Das war der Teufel und er bekommt alle Leute, die bereit sind, das Tier, das sie sein Leben lang begleitet hat, aufzugeben, solange sie nur in den angeblichen Himmel dürfen. Sie merken bald, dass sie einen Fehler gemacht haben, aber dann ist es zu spät.

Die Hunde kommen hierher und ihre wankelmütigen Besitzer bleiben dort. GOTT würde nicht zulassen, dass die Hunde aus dem Himmel verbannt werden. Schließlich hat ER sie als lebenslange Begleiter für ihre Menschen geschaffen, warum sollte er sie im Tod von ihnen trennen?“

 Wahre Liebe

Wenn Du jemals einen Hund liebst, dann gibt es drei Tage in Deinem Leben, an die Du Dich immer erinnern wirst…

Der erste Tag ist ein Tag, gesegnet mit Glück, wenn Du Deinen jungen neuen Freund nach Hause bringst. Wenn Du Deinen Hund nach Hause gebracht hast und Du siehst wie er die Wohnung erforscht und seinen speziellen Platz in Deinem Flur oder Vorraum für sich in Anspruch nimmt – und wenn Du das erste mal fühlst, wie er Dir um die Beine streift – dann durchdringt dich ein Gefühl purer Liebe, das Du durch die vielen Jahre die da kommen werden mit Dir tragen wirst.

Der zweite Tag wird sich acht oder neun Jahre später ereignen. Es wird ein Tag wie jeder andere sein. Alltäglich und nicht außergewöhnlich. Aber, für einen überraschenden Moment wirst Du auf Deinen langjährigen Freund schauen – und Alter sehen, wo Du einst Jugend sahst. Du wirst langsame überlegte Schritte sehen, wo Du einst Energie erblicktest. Und Du wirst Schlaf sehen, wo Du einst Aktivität sahst. So wirst Du anfangen, die Ernährung Deines Freundes umzustellen – und womöglich wirst Du ein oder zwei Pillen zu seinem Futter geben. Und Du wirst tief in Dir eine wachsende Angst spüren, die Dich die kommende Leere erahnen lässt. Und Du wirst dieses unbehagliche Gefühl kommen und gehen spüren, bis schließlich der dritte Tag kommt.

Und an diesem Tag – wenn Dein Freund gehen muss, wirst Du Dich einer Entscheidung gegenüber sehen, die Du ganz allein treffen musst – zugunsten Deines lebenslangen Freundes, und mit Unterstützung Deiner eigenen tiefsten Seele. Aber auf welchem Wege auch immer Dein Freund Dich vielleicht verlassen wird – Du wirst Dich einsam fühlen, wie ein einzelner Stern in dunkler Nacht. Aber wenn Du ehrlich zu der Liebe zu Deinem Hund stehst, für den Du die vielen von Freude erfüllten Jahre gesorgt hast, wirst Du vielleicht bemerken, dass eine Seele – nur ein wenig kleiner als Deine eigene – anscheinend mit Dir geht, durch die einsamen Tage die kommen werden. Und in manchen Momenten, wenn Dir dein Herz schwer wird, wirst Du vielleicht etwas an Deinen Beinen entlang streichen spüren. Nur ganz ganz leicht. Und wenn Du auf den Platz schaust, an dem Dein lieber – vielleicht liebster Freund – gewöhnlich lag, wirst Du Dich an die drei bedeutsamen Tage erinnern. Die Erinnerung wird voraussichtlich schmerzhaft sein und einen Schmerz in Deinem Herzen hinterlassen. Wahrend die Zeit vergeht, kommt und geht dieser Schmerz als hätte er sein eigenes Leben. Du wirst ihn entweder zurückweisen oder annehmen, und er kann Dich sehr verwirren. Wenn Du ihn zurückweist, wird er Dich deprimieren. Wenn Du ihn annimmst, wird er Dich vertiefen. Auf die eine oder andere Art, es wird stets ein Schmerz bleiben.

Aber da wird es, das versichere ich Dir, einen vierten Tag geben – verbunden mit der Erinnerung an Deinen geliebten Hund. Und durch die Schwere in Deinem Herzen wird eine Erkenntnis kommen die nur Dir gehört. Sie wird einzigartig und stark sein, wie unsere Partnerschaft zu jedem Tier, das wir geliebt – und verloren haben. Diese Erkenntnis nimmt die Form lebendiger Liebe an – wie der himmlische Geruch einer Rose, der übrigbleibt, nachdem die Blätter verwelkt sind. Diese Liebe wird bleiben und wachsen – und da sein für unsere Erinnerung. Es ist eine Liebe, die wir uns verdient haben. Es ist ein Erbe, das unsere Hunde uns vermachen, wenn sie gehen. Und es ist ein Geschenk, das wir mit uns tragen werden solange wir leben. Es ist eine Liebe, die nur uns allein gehört. Und bis unsere Zeit selbst zu gehen gekommen ist, um uns vielleicht unseren geliebten Tieren wieder anzuschließen – ist es eine Liebe, die wir immer besitzen werden.

Freie Übersetzung aus dem Englischen

 (Autor des Originals: Martin Scot Kosins, Autor von “Maya’s First Rose”)

Die Bedeutung des Hundes für den Menschen

Als Mutter Erde das jüngste Kind von ihr und Vater Sonne gebar, kamen alle älteren Kinder ans Kinderbett, um ihr neues Geschwisterchen zu begrüßen und zu bewundern. “Es heißt Mensch”, flüsterte die Mutter Erde ihren Kindern zu. “Es wird einst ein Paradies für uns alle da sein, doch bis dahin wird es noch viel lernen müssen und es wird uns allen viele Veränderungen bescheren. Damit es wachsen kann braucht es unsere und auch eure Hilfe.”

Die Kinder der Erde waren ganz hingerissen von diesem neuen Wesen und alle, die sie hier versammelt waren, boten dem Kind feierlich ihre ganz besonderen Kräfte an und stellten sich als Lehrer und Vorbilder zur Verfügung. Der Fels sprach: “Ich werde dem Kind Halt und Boden geben, es soll auf mir leben und in mir Schutz und Wohnung finden. Ich werde es nach und nach ins Geheimnis der Struktur und Form einweihen und es lehren, stabil und standfest zu werden.” Der Baum sprach: “Ich werde es lehren, die Schöpfungskraft der Erde und des Himmels zu vereinen und werde ihm mit meinem Holz und meinen Früchten zum leiblichen und seelischen Wohl dienen.” Der Büffel sprach: “Ich werde es mit meinem Körper ernähren und ihm Kraft und Wärme spenden, damit es wachsen und gedeihen kann.” Der Adler öffnete seine mächtigen Flügel und sprach: “Ich werde seinen Blick weit oben ins Licht tragen, damit es Vater Sonne ins Angesicht schauen kann und sich zu seinem Ebenbild entwickelt.”

So kam ein Lebewesen nach dem anderen und sie alle boten dem Kind ihre Hilfe und ihr Wissen an, denn sie alle liebten es. Ganz am Schluss kam der alte Wolf. Er blickte das noch kleine Geschöpf lange an und sprach : “Ich werde ihm ein Führer sein, werde ihm zeigen, wie es sich im Leben behaupten muss und wie es seinem Schicksalsplan weise folgen kann. Doch meine Lehre wird es erst in vielen Daseinsjahren annehmen können, bis dahin braucht es erst einen Freund, der ihm hilft, ihn tröstet, der es schützt und ihm die Liebe zu sich selber lehrt.”

Damit drehte er sich um und schaute lange stumm in sein Rudel. Er befahl einen verspielten, lebhaften jungen Wolf zu sich und sprach: “Du mein jüngster Sohn wirst die Aufgabe erhalten, diesem jüngsten Kind unserer großen Mutter Erde als treuer Freund zur Seite zu stehen. Begleite es treu und pass auf es auf. Es wird uns allen mit seiner Neugierde und Aufgewecktheit viel Ärger machen und es wird sich häufig selbst sehr weh tun. Dann, mein Sohn musst du es an sein Gutsein und Richtigsein erinnern, du musst ihm zeigen, dass wir, die älteren Geschwister, es immer lieben und uns freuen über sein Wachstum.” Der junge Wolf schaute seinen Vater ernst an und nickte: “Das will ich tun Vater.” Dann drehte er sich um und schaute auf das Menschenkind. Seine Augen wurden ganz sanft und weich und seine Rute wedelte kaum merklich. Die Mutter Erde flüsterte ihm ganz sanft zu: “Nun kleiner Wolf, wirst Du ewig im Bann des Menschen bleiben und Dein Volk verlassen. Du bist nun nicht mehr ein Wolf, ab heute sollst Du Hund genannt werden, was soviel bedeutet wie: “Der die wahre Freundschaft lehrt”.

Der Hund legte sich glücklich neben das Bett des Menschen nieder und seufzte tief. Diesen Platz hat er bis heute nicht verlassen.

(Aus „Tierisch gut“ von Regula Meyer)