Leidvolle Erfahrungen

Nach unserem Selbstverständnis einer gelebten Transparenz in unserer Hundezucht, gebietet es die Ehrlichkeit und Offenheit auch über eine schmerzliche Ausnahme, die die Natur für uns bereit hielt, zu berichten. Die Natur zeigte uns dabei unsere Grenzen auf. Trotz aller Sorgfalt, die wir selbstverständlich auch im Vorfeld der besagten speziellen Verpaarung haben walten lassen, machte die Natur uns deutlich, dass sie sich vom Menschen nicht beherrschen läßt.

Unsere im Vorfeld der Verpaarung für unseren C-Wurf, zwischen unserer Gucci von Excalibur  und Denver vom Hof Grebe, angestellten sorgfältigen Recherchen beider Ahnenreihen, ergaben keinerlei gesundheitliche Auffälligkeiten. Die Züchterin unserer Gucci bestätigte keine gesundheitlichen Auffälligkeiten in Guccis Ahnenreihe und aus den Nachkommen von Guccis Geschwistern. Denvers Eigentümerin, die gleichzeitig auch Guccis Züchterin ist, sicherte uns absolute Gesundheit und Unauffälligkeit des Rüden zu.

Wie gewohnt wurden die Welpen in der 9. Lebenswoche geimpft und gechipt. Unser Tierarzt stellte dabei keinerlei Auffälligkeiten fest. Wenige Tage später erfolgte die Wurfabnahme durch unsere Zuchtwartin, die einen vorbildlichen Zustand der Welpen attestierte, so dass wir toll entwickelte, gesunde und mangelfreie Hunde an ihre neuen Familien übergeben konnten. Die Wurfabnahme ist in einem vereinseigenen Vordruck von der Zuchtwartin dokumentiert und bestätigt.

In der Folge stellten sich leider bei 3 der 8 Welpen sogenannte „Wander- oder Pendelhoden“ ein. Darunter auch Camargo, den wir für unsere Zucht behalten hatten. Obwohl zur Zucht nicht wie von uns erhofft einsetzbar, war es für uns keine Frage unseren Seelenhund zu behalten, der unser Leben Tag für Tag so sehr bereichert. Da seine ebenfalls betroffenen beiden Brüder eh nicht zur Zucht eingesetzt werden sollten, bleiben die „Wander-/Pendelhoden“ unproblematisch, eine Kastration ist aber angeraten. Der rein subjektiven Meinungsäußerung von Conners Käuferin: „Es kann nicht sein, dass die Hoden bei Übergabe des Welpen vorhanden waren,  Tierarzt und Zuchtwartin haben sicher geschlampt!“ sind wir entgegen getreten mit Hinweis auf die sachliche objektive Behandlung des Themas unter http://www.marco-rossi.de/newsletter/kryptorchismushund.html wo auf das Vorkommen von „Wander-/Pendelhoden“ eingegangen wird.

Leider traten im weiteren Leben bei den beiden Brüdern aber unterschiedliche Krankheitssymptome wie z.B. eine  Bauchspeicheldrüsenentzündung, eine Analdrüsenentzündung und Hautirritationen, die auf Allergien mit nicht hinreichend geklärter Ursache hindeuten, auf. Für die aufgetretenen Krankheiten sind genbedingte Ursachen nicht gänzlich auszuschließen. Selbstverständlich boten wir den betroffenen Welpenkäufern unsere Hilfe an und baten um Zusendung der Arztberichte, damit wir diese durch Einholung einer zweiten und dritten Tierarztmeinung auf unsere Kosten prüfen könnten. Adäquat der Vorgehensweise bei uns Menschen ! Von Conners Käuferin erhielten wir daraufhin lediglich die sehr barsche Antwort: „Meint ihr, wir hätten hier keine geeigneten Tierärzte? Der Tierarzt hat eine genbedingte Immunschwäche festgestellt !“  Dem gegenüber erhielten wir bezeichnenderweise fundierte Auskünfte von mehreren Tierärzten, wonach eine solche Diagnose ohne Blutprobe der Elterntiere fachlich fundiert NICHT MÖGLICH ist.

Da sich die Hunde unseres C-Wurfs optisch und besonders von ihrem Wesen toll entwickelten, hätte eine Wurfwiederholung nahegelegen. Da wir aber nicht ausschließen können, dass die besagten Krankheitsbilder dadurch zustande kommen, dass die Genpole der beiden Elterntiere in dieser speziellen Kombination zwischen Gucci und Denver aus irgendwelchen Gründen nicht zusammen passten, schließen wir  eine Wiederholung dieser Verpaarung definitiv aus.

Ungeachtet dessen befragten wir unsere Tierärzte ausdrücklich nach einem weiteren Zuchteinsatz unserer Gucci, selbstverständlich aunahmslos mit anderen Rüden. Alle Tierärzte kamen übereinstimmend zu der Aussage, dass keine Veranlassung und erst recht keine Notwendigkeit bestehe, Gucci nicht mehr zur Zucht einzusetzen. Zum einen seien grundsätzlich bei einem Wurf naturgemäß immer 2 Tiere, Mutter und Vater, die gleichermassen ihre Gene einbringen, beteiligt. Daher müsse man sich folgerichtig immer beide Seiten ansehen. Zum anderen könne auch diese spezielle Kombination der Gene zwischen Mutter und Vatertier einfach nicht zusammengepasst haben. Ungeachtet dessen müssten Züchter, wie auch neue Welpen-Familien generell grundsätzlich akzeptieren, dass die Natur Unwägbarkeiten jeder Zeit bereithalten kann. Beispielhaft wurden Allergien angeführt, die beim Hund, wie auch beim Menschen, oftmals den veränderten Umwelteinflüssen geschuldet seien. Für alle der freien Natur ausgesetzten Lebewesen gäbe es keinen vorbeugenden Schutz. So sei der Anteil der von Allergien jedweder Art betroffenen Hunde in den letzten gut 8 Jahren rasant von 10 % auf mittlerweile beinahe 25 % gestiegen unter Beachtung einer noch nicht eingerechneten Dunkelziffer.

Nur der Vollständigkeit halber sei die aufgetretende HD bei einem der Rüden aus dem C-Wurf erwähnt. Nach Rücksprache mit einem auf diesem Gebiet renommierten, anerkannten Tierarzt, beurteilte dieser die Ursache mit Blick auf die Ahnenreihen als mit hoher Wahrscheinlichkeit NICHT GENBEDINGT. Aufgrund der Sachlage sei stattdessen mit größerer Wahrscheinlicheit davon auszugehen, dass  die Haltung des Hundes in seiner neuen Familie mit einer spezifischen Überlastung bzw. Fehlbelastung des Hundes im frühen Entwicklungsstadium in bergigem Gelände ursächlich für die HD sei. Dies sei umso wahrscheinlicher mit Blick auf das Leben des Hundes in einem Haus mit freiem Außengelände in Hanglage, so dass der Hund hier von klein auf tagtäglich in seinen normalen Bewegungen der spezifischen Belastungen ausgesetzt sei. Er verwies dabei auf neuere wissenschaftliche Erkenntnisse, u.a. veröffentlicht in „TIERKLINIK – das Tiermedizin Informationsportal“. Einen diesbezüglichen Artikel haben wir auszugsweise in der Menueleiste unter „Wissenswertes“ „HD-News“ zum Nachlesen gespeichert.

Update 01.03.2016:

Weitere aktuelle Recherchen ergaben auf Guccis Seite nachwievor keine gesundheitlichen Auffälligkeiten in Guccis Ahnenreihe.

Auf der Rüdenseite erlangten wir jedoch ganz aktuell Kenntnis, dass über die Vaterlinie von Denver u.a. mehrfach Einhoder vererbt wurden. Unter Denvers Wurfgeschwistern stellten sich gleichfalls verschiedene Erkrankungen ein. So durchlief u.a ein Bruder Denvers gleich mehrere Krankheiten, bis hin zu einer akuten Bauchspeicheldrüsen-entzündung, in Folge dessen der Rüde verstarb. Ein Sohn Denvers, aus der Verpaarung mit der Hündin Ayka, zeugte in seinen aufeinander folgenden Verpaarungen mit verschiedenen Hündinnen allesamt Nachkommen mit schwersten Erkrankungen, die in mehreren Fällen zum Tod führten.

Fazit:

Denver brachte in mehreren Verpaarungen u.a. mit unserer Feline tolle gesunde Nachkommen hervor.

Ebenso unstrittig sind aus anderen Verpaarungen Denvers mit verschiedenen Hündinnen Erkrankungen bei den Nachkommen aufgetreten.

Bei all unseren Bemühungen aussagekräftige Rechercheergebnisse zu erhalten, sind auch wir als Züchter stets darauf angewiesen, ehrliche Aussagen zu erhalten, in denen auch aufgetretene Probleme transparent kommuniziert werden.

Im Gesamtzusammenhang steigt dem entsprechend folgerichtig die Wahrscheinlichkeit, dass damit auch unserer C-Wurf über die Linie des Vaters negativ beeinflußt wurde. Dies bestätigt uns in unserer Entscheidung eine Wurfwiederholung kategorisch auszuschließen.

Um Missverständnissen vorzubeugen, sei gesagt, dass es sich lediglich um die wertfreie Dokumentation von Rechercheergebnissen handelt, mit der wir unserer Dokumentationspflicht gegenüber Welpenkäufern nachkommen. Ausdrücklich sei gesagt, dass dies keinesfalls eine Schuldzuweisung  oder gar einen „Angriff“ auf irgendwelche Hunde, namentlich Denver oder andere darstellt. Aufgrund unserer Erfahrungen möchten wir diese eigentliche Selbstverständlichkeit, die sich aus der Darstellung ergibt, noch einmal ausdrücklich hervorheben, um damit auch den besonderen Befindlichkeiten einiger Menschen Rechnung zu tragen.

Update 19.04.2016:

Obwohl unstrittig kein „schuldhaftes Handeln“ vorliegt und damit keine rechtliche Grundlage oder Notwendigkeit besteht, haben wir, rein aus Verbundenheit zu unseren Hunden, den betroffenen Welpenkäufern ausschließlich auf Kulanzbasis einen Erstattungsbetrag angeboten. Als Orientierung dienten uns die schriftlichen Angebote unseres Tierarztes für diverse Op-Arten einer Kastration. Diese Angebote des Tierarztes basieren auf der tierärztlichen Gebührenordnung. Als Mittelweg für unsere Erstattung wählten wir schließlich das Angebot unseres Tierarztes für die Kastration bei einem „inguinalen Kryptorchismus“.

Nachdem alle Welpenkäufer unser Angebot ausdrücklich schriftlich per Mail akzeptierten, zahlten wir am 18.04.2016 jeweils 195,– Euro an die beiden betroffenen Rüdenbesitzer. Aus Gründen der Gleichbehandlung, zahlten wir für den dritten Rüden, der KEIN Einhoder ist, trotzdem 150– Euro (Kosten einer normalen Kastration). Dennoch fühlten sich 2 dieser Personen anschließend nur wenige Tage nach Geldeingang berufen, in einem facebook-Forum gezielt eine entsprechende Diskussion zu entfachen und diese gezielt negativ zu beeinflussen. Leider zeigt sich auch hier, dass Menschen aus ihrer emotionalen Betroffenheit heraus ihre spezielle Sicht-, Verhaltens- und Kommunikationsweise entwickeln und dazu neigen Fakten, Naturgesetze und fachlich fundierte, wissenschaftliche Erkenntnisse auszublenden. Auf eine Wertung dieses Verhaltens verzichten wir.

Abschließend möchten wir ausdrücklich betonen, dass für uns die offene ehrliche Kommununikation oberste Priorität genießt. Obwohl wir bereits GENAU WEGEN dieser Offenheit und Ehrlichkeit mehrfach von einigen Menschen kritisiert und sogar angefeindet wurden, lassen wir uns nicht davon abbringen. Für uns liegt es in der Natur der Sache, dass Offenheit und Ehrlichkeit im menschlichen Umgang miteinander nicht falsch sein können!